Michael Lampe

Waltroper_Stadtmaler_2012

Dampfender Kaffee und Kuchengebäck. Wohlige Wärme. Fröhliches Stimmengewirr empfängt die Ankommenden. „Hallo“ schallt es an diesem frostigen Mittwochmorgen vielfach durch den zum Atelier umfunktionierten Werkraum der Realschule, die erstmalig am Stadtmalerprojekt teilnimmt. Soeben ist die mit Materialien schwer bepackte Stadtmalerdelegation der Gesamtschule zum kooperativen Workshop eingetroffen. Der Waltroper Stadtmaler 2012, Michael Lampe, ist seit drei Tagen vor Ort und hat sein temporäres Atelier für die Dauer von zwei Wochen an der Realschule bezogen.  Heute präsentiert sich der Künstler den ausgewählten Vertretern beider Schulen, um schulformübergreifend in seine Arbeitsweise einzuführen und dadurch schulische Gestaltungsprozesse zu initiieren. Im praktischen Nachvollzug erfahren Bärbel Fastermann, Theresa Grigo, Gabriele Jobusch, Uschi Nauen und Kathrin Oelmann (Realschule), sowie Bernd Rüsing, Jörg Wojinsky, Karen Kuhr, Jutta Jurettko, Ulrike Walkenhorst, Anja Souissi und Marc Teschner (Gesamtschule) die fragmentarische Schichtung von Bild und Text zu einer Märchencollage, die als Verweis auf Erinnerungslücken partiell weiß überdeckt wird. Der theoretischen Einführung folgt ein spannender Produktionsprozess, der durch Einsatz organischer Materialien „ein lebendiges Bild Waltrops“ entstehen lässt. Zunächst werden die grundierten Leinwände teilweise mit Caparol überzogen. Der Schriftauftrag ausgewählter Märchentextfragmente erfolgt anschließend durch Feder, Pinsel und Tusche, sowie Aquarellstifte. Das Bildmaterial wird so aufgebracht, dass Textelemente durchscheinen und ein Figur-Grund-Bezug gegeben ist. Farbschlieren bedecken und öffnen den Bildraum zu einer harmonischen Gesamteinheit. Individuell gestalterische Ansätze zeigen sich in thematischer Vielfalt: „Engel“, „Die schwarze Kuhle“, „Der Panther“, „Der Drachenkönig“, „Waltrop früher und heute“, „Kinderlachen“, „Der Seerosenteich“ u.a.. Obwohl jeder Teilnehmer zu Veranstaltungsende ein überzeugendes Gestaltungsergebnis vorweisen kann, ist die festgesetzte Zeit im konzentrierten Produktionsprozess viel zu schnell verflogen.

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